Bemannte Raumfahrt – Pro und Contra (Arte Doku)

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4 Antworten zu Bemannte Raumfahrt – Pro und Contra (Arte Doku)

  1. Siegfried Marquardt

    Eine bemannte Raumfahrt

    im All wird niemals

    stattfinden können!

    Mathematisch-physikalische

    Machbarkeitsstudie zu einer

    Marsexpedition

    Erde E=80.000.000 km Mars

    170.000 Sievert innerhalb von 4 Jahren

    2015 Σ √ Wissenschaften
    Vorwort

    Ausgangspunkt und Impuls zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie mit einer mathematisch-physikalischen Prüfung der Realisierung einer Marsmission war eine Meldung in der Märkischen Allgemeinen Zeitung vom 02. Mai 2015 zum erfolgreichen Verlauf der Merkurmission mit der Sonde „Messenger“, die nach Faktenlage auf dem Merkur aufschlug und zerschellt sein sollte. Von den astrophysikalischen Aspekten her betrachtet regten sich beim Verfasser dieser Schrift Zweifel an der Richtigkeit dieser Meldung, so dass diese Information durch Rechnerchen im Internet auf die Wahrheit hin überprüft wurde. Und man wurde fündig: Es erwies sich tatsächlich als korrekt, dass die Sonde auf dem Merkur aufgeschlagen sein musste, da die Endgeschwindigkeit der Sonde in der Endphase des Fluges nach einer Flugzeit von 10 Jahren auf relativ energiearmen Bahnen zum Merkur lediglich nur noch 0,8 km/s betrug. Damit konnte die Sonde nicht in eine Umlaufbahn in den Orbit des Merkurs einmünden und war somit dazu verurteilt, auf den Merkur zu stürzen. Spontan stellte man sich die Frage, wie ein Marsprojekt aussehen könnte und müsste, wo ja in den nächstem 10 bis 20 Jahren die Absicht einiger Staaten besteht, innerhalb von 500 Tagen eine Marsexpedition durchzuführen. Wie gedacht, so getan: Es sollte also die Machbarkeit eines Marsprojektes von den astrophysikalischen und technologisch-technischen Voraussetzungen geprüft werden. Dabei konnte auf eine ganze Reihe von Materialien mit Vorarbeiten zurückgegriffen werden, konnte man doch erst ca. ein Jahr davor das Apolloprojekt von 1969 auf vier Ebenen mathematisch-physikalisch eindrucksvoll widerlegen, ja ab absurdum führen. Diese Vorarbeiten erleichterten wesentlich die mathematisch-physikalischen Berechnungen zu einem etwaigen Marsprojekt! Um es vorwegzunehmen: Es wären fast 360 t Raketentreibstoff erforderlich, um die 78.000.000 km- Tour vom Erdorbit aus zum Mars und zurück zur Erde zu bewältigen. Wenn dies auch keine prinzipielle technologisch-technische Barriere darstellt, so würden die Astronauten innerhalb der rund 1500 Tage währenden Expedition einer tödlichen Strahlendosis von ca. 170.000 Sievert bei einer Dosisleistung von DL= 5 Sv/h ausgesetzt sein. Damit dürfte eine bemannte Raumfahrt außerhalb der schützenden Sphäre der Erde und im erdnahen Raum für nahezu alle Ewigkeit in das Reich der Phantasien gebannt sein – es sei denn, dass Raumkreuzer à la Enterprise mit meterdicken Bleipanzerungen konstruiert werden.

    Siegfried Marquardt, Königs Wusterhausen im Mai 2015
    1. Ausgangsdaten und Parameter

    Folgende Ausgangsdaten sollen für die Berechnung einer Machbarkeitsskizze für eine Marsmission fungieren:

    1.1. Entfernung Erde – Mars ca. 78.500.000 km,

    1.2. Durchmesser der Erde 12.756 km,

    1.3. 1. Kosmische Geschwindigkeit v= 7,9 km/s,

    1.4. 2. Kosmische Geschwindigkeit v= 11,2 km/s,

    1.5. 3. Kosmische Geschwindigkeit v= 16,5 km/s,

    1.6. Erdbeschleunigung g = 9,81 m/s²,

    1.7. Durchmesser des Mars 6.800 km,

    1.8. 1. Kosmische Geschwindigkeit 3,6 km/s,

    1.9. 2. Kosmische Geschwindigkeit 5 km/s,

    1.10. 3. Kosmische Geschwindigkeit 13,5 km/s,

    1.11. Fallbeschleunigung 3,7 m/s²,

    1.12. Hypothetische Leermasse des zu konzipierenden
    Raumschiffes: 45 t.

    Der Abbildung 1 kann die astrophysikalische Konstellation von Erde und Mars im Sonnensystem prinzipiell entnommen werden.

    Abb.1 : Prinzipielle Konstellation von Erde und Mars im Sonnensystem (ClipArt über das Internet/Google, 2015).

    Die folgende Skizze soll die prinzipielle astrophysikalische Situation eines Marsprojektes verdeutlichen.

    E=78.500.000 km
    Erde Mars

    Abb. 1: Prinzipielle astrophysikalische Situation eines Mars-projektes (Marquardt, 2015 und Internet 2015).

    2. Die Treibstoffmasse für die Dritte Kosmische Geschwindigkeit

    Als Referenzprojekt bezüglich der Startgeschwindigkeit von der Erde zum Mars soll das Merkurprojekt mit der Sonde „Messenger“ fungieren: Hier wurde die Dritte kosmische Geschwindigkeit von 16,7 km/s forciert, um in die Umlaufbahn des Merkurs zu gelangen. Damit wäre mindestens eine Treibstoffmenge MTr bei einer Leermasse von ML entsprechend der mathematisch transformierten Raketengrundgleichung

    vB= ve*ln (Mo: ML) = ve*ln [(ML+MTr):ML] (1)
    bei der Zugrundelegung einer effektiven Ausström-geschwindigkeit von rund ve= 4000 m/s (maximal möglicher Wert für chemische Treibstoffe, beispielsweise für einen Wasserstoff-Sauerstoff- oder Wasserstoff-Fluor-Antrieb – siehe Tabelle 1) allgemein formuliert von

    MTr=ML [e(vB:ve)-1] (2)

    notwendig. Konkret beziffert sich die Treibstoffmasse, um mit 45 t Leermasse die Dritte kosmische Geschwindigkeit von 16,7 km/s vom Erdorbit aus (vOrbit =7,9 km/s – 16,7 km/s- 7,9= 8,8 km/s) zu erzielen auf

    MTr= (2,72 (16,7-7,9): 4 -1)*45 t = (2,728,8::4 -1)*45 t =

    (2,722,2 -1)*45 t=(9-1) *45 t =8 *45 t = 362 t. (3)

    Wie sich an anderer Stelle dieser Studie weiter unten herausstellen wird, ist die Dritte Komische Geschwindigkeit nicht unbedingt erforderlich, um zum Mars zu gelangen. Dies konnte aber zu Beginn, an dieser Stelle der Studie nicht vorausgesehen werden.

    Ungeachtet dieser Tatsache, ist es durchaus interessant, welcher technisch-technologischer Aufwand erforderlich ist, um zu anderen, ferneren Planeten zu gelangen!

    Tabelle 1: Flüssige Treibstoffkombinationen mit ihrer Leistungsfähigkeit (Wolff, 1966).

    Treibstoff Chemische Formel Vmax (m/s) Vmax*0,7=
    Ve (m/s)
    Anilin+ Salpetersäure C6H5NH2
    HNO3*NO2 3300 2310
    Alkohol +
    O2 C2H5OH +
    O2 3270 2289
    Hydrazin +
    O2 N2H4 +
    O2 3700 2590
    Wasserstoff+
    Fluor H2 + F2 5230 3661
    Wasserstoff+ O2 H2 + O2 5090 3563

    3. Die Wirkung der Gravitation von Erde und Mars auf das Marsraumschiff

    Um die Wirkung der Gravitation von Erde und Mars auf das Marsraumschiff zu berechnen, muss man sich des Gravitationsgesetzes bedienen. Aus dem Newtonschen Gravitationsgesetz lässt sich folgende allgemeine Relation ableiten, die den Zusammenhang zwischen den beiden Gravitationsbeschleunigungen g1 (vom Zentralkörper) und g2 (vom Raumschiff) und den beiden Radien r1 (Radius eines Zentralkörpers, z.B. der der Erde) und r2 (Entfernung des Raumschiffes zu einem Gravitationskörper) widerspiegeln:

    g2=g1*r1² (4)
    r2²

    Auf ein Raumschiff in einer Entfernung rE von der Erde mit dem Radius RE bezogen, kann damit für die vorherrschende Gravitation grE in einer Entfernung rE von der Erde formuliert werden:

    grE= gE*R²E. (5)
    rE²

    Für den Mars mit dem Radius RM gilt die analoge Relation mit

    grM= gM*RM². (6)
    rM²

    Um die „mittlere“, integrale Beschleunigung von der Erde zum Mars berechnen zu können, muss der Punkt ermittelt werden, wo die Gravitationsbeschleunigungen gr von beiden Himmelskörpern, der Erde und des Mars gleich sind. Um diesen neutralen Punkt berechnen zu können, sind die beiden Formeln (5) und (6) gleichzusetzen und es ist eine weitere Variable (besser formuliert: Konstante), die Gesamtdistanz D zwischen Erde und Mars einzuführen. Damit gilt zunächst einmal

    D = rE + rM . (7)

    Und die Entfernung rM zum Mars beträgt dann

    rM = D – rE. (8)

    Somit kann folgende Relation aufgestellt werden

    gE*RE² = gM*RM². (9)
    rE² (D- rE)²
    Es ist unschwer zu erkennen, dass hier eine quadratische Gleichung vorliegt. Um die Berechnungen zu vereinfachen und übersichtlicher zu gestalten, soll gelten

    k= gM*RM² . (10)
    gE*RE²
    Die Konstante k nimmt somit den Wert

    k=3,7* 3400²: (9,81*6378²) ≈ 0,11 (11)

    an. Damit ergibt sich die Normalform der quadratischen Gleichung zu
    D² – 2*D*rE + rE²= 0 (12)
    1-k 1-k

    Die beiden Lösungen rE1 und rE2 lauten dann

    rE1;2= D +/-√ D² – D² . (13)
    1-k (1-k)² 1-k

    Wie gezeigt werden kann, lässt sich (13) stark vereinfachen, so dass unter Berücksichtigung nur einer vernünftigen und logischen Lösung, der Lösung rE2, die wie folgt berechnet werden kann

    rE2 = D [1-√1-(1-k)] = D (1-√ k) (14)
    1-k 1-k

    Damit beträgt die Distanz für die Entfernung rE, wo die Gravitationskräfte von Erde und Mars gleich sind, zu

    rE=78.500.000 km * 0,66: 0,89 ≈ 59.000.000 km (15)

    von der Erde aus und komplementär zu rund

    rM≈20.000.000 km (16)

    zum Mars, wenn man eine Gesamtdistanz zwischen den beiden Himmelskörpern mit 78.500.000 km zugrunde legt. Die Gravitationsbeschleunigung liegt an diesem Punkt dann bei ca.

    g ≈ 9,81* 6378²: 78.500.000² m/s²≈ 6,5 *10-8m/s². (17)
    Nun muss die Formel (4) integriert und durch r dividiert werden, um die durchschnittliche, integrale Gravitationsbeschleunigung gr von der Erde aus via Mars berechnen zu können. Die durchschnittliche Gravitationsgröße gr errechnet sich zu

    r r
    gr= g *R² ∫ 1 dr = g*R² * |(-1 )|. (18)
    r R r² r r R

    Die Entfernung von der Erde zum neutralen Punkt im All beträgt 58.000.000 km. Die durchschnittliche negative Beschleunigung zum Neutralpunkt nimmt dann einen Wert nach (18) von

    g(52 Gm)=9,81 m/s²*[ -(6378)² km² – (-6378) km] ≈ (19)
    58.000.000 km² 59.000.000 km

    0,00011 m/s².

    an. Damit wird das Marsraumschiff auf eine Geschwindigkeit zum neutralen Punkt um

    v = √ 2*59.000.000.000 m*0,00011 m/s² ≈ 3,6 km/s (20)

    abgebremst. Infolge dessen beträgt die resultierende Geschwindigkeit nur noch

    v=11,2 km/s – 3,6 km/s =7,6 km/s. (21)

    An dieser Stelle wird klar, dass bei einem Marsprojekt nicht die Dritte kosmische Geschwindigkeit von 16,7 km/s von der Erde forciert werden muss, sondern es reicht die Zweite kosmische Geschwindigkeit von 11,2 km/s vollkommen aus!

    Damit werden für den Flug in den Kosmos von Erdorbit aus nicht 362 t Treibstoff erforderlich, sondern lediglich nur

    MTr= (2,72(11,2-7,9): 4 -1)*45 t = (2,723,3::4 -1)*45 t =

    (2,720,82 -1)*45 t=(2,3-1)*45 t =1,3 *45 t = 58,5 t. (22)

    Die Entfernung zum Mars vom neutralen Gravitationspunkt beträgt komplementär 78.500.000-59.000.000 km ≈ 20.000.000 km. Die durchschnittliche, integrale positive Beschleunigung bis zum Mars nimmt dann eine Größe nach (18 und 19) von:

    g(18 Gm) =3,7 m/s²* [ -(3400)² km² – (-3400) km ] ≈
    18.000 .000 km² 20.000.000 km

    0,00017 m/s² (23)

    an. Damit würde das Raumschiff bis zum Mars auf eine Geschwindigkeit von zusätzlich

    v=√ 2*20.000.000.000 m*0,00017 m/s² ≈ 2,6 km/s (24)

    beschleunigt werden. Die resultierende Geschwindigkeit beträgt somit 7,6 km/s+2,6 km/s = 10,2 km/s.

    4. Die Flugzeit zum Mars

    Die Flugzeit ergibt sich aus der Quadratwurzel des Doppelten der zurückzulegenden Wegstrecke s durch den Kosmos, dividiert durch die durchschnittliche Beschleunigung a. Es gilt also

    t = √2*s:a. (25)

    Von der Erde zum Neutralpunkt ergibt sich also eine Zeit zu

    t1= √2*59.000.000.000 s: 0,00011 =

    √118.000.000.000s: 0,00011 ≈ 380 d. (26)

    Und vom Neutralpunkt bis zum Mars währt die Zeit

    t2 = √2*20.000.000.000 s: 0,00017 =

    √ 40.000.000.000 s : 0,00017 ≈ 177,5 d. (27)

    Die Gesamtflugzeit zum Mars würde somit also rund 557 Tage, also 1,5 Jahre betragen und nicht 500 Tage, wie oftmals kolportiert.

    Retour würde sich ein analoges Zeitbudget ergeben.

    Da erst wieder nach 365 Tagen eine identische astronomische Konstellation zwischen Mars und Erde gegeben ist, um zur Erde zu gelangen, währt die Gesamtzeit für eine Marsexpedition rund 1480 Tage, also über 4 Jahre.
    5. Die Einmündung in die Marsumlaufbahn, die Landung auf dem Mars und der Start vom Mars

    Um in die Marsumlaufbahn einzumünden zu können, müssten die 10,2 km/s auf rund 3,6 m/s abgebremst werden, woraus effektiv eine resultierende Geschwindigkeit von 6,6 km/s resultiert. Damit wäre eine zusätzliche Treibstoffmenge von

    MTr=(2,726,6::4 -1)*45 t=(2,721,65-1)*45t =

    (5,2 -1)*45 t=4,2* 45 t ≈ 190 t (28)

    notwendig.
    Zur Landung auf dem Mars wäre noch eine weitere Treibstoffmenge erforderlich, die allerdings nahezu unerheblich ist, weil der Mars eine Atmosphäre besitzt.
    Für den Start vom Mars in den Orbit wären nach vorsichtigen Schätzungen, wenn man eine Leermasse von 3 t und die Orbitgeschwindigkeit von 3,6 km/s zugrunde legt von

    MTr= 3 t*(2,73,6:4-1)=3 t* (2,720,9-1) =

    1,46 *3 t ≈ 4,4 t (29)

    Raketentreibstoff erforderlich.

    6. Der Rückflug zur Erde und die Einmündung in die Erdumlaufbahn

    Und um wieder Retour zur Erde zu gelangen, müsste die Dritte kosmische Geschwindigkeit, die sich im kosmischen Raum vom Mars zu

    v= 16,7 km/s : √ 230.000.0000 km: 150.000.000 km =

    16,7: 1,24 km/s = 13,5 km/s (30)

    errechnet, erzielt werden. Dazu ist eine Treibstoffmenge von

    MTr= 30 t*(2,79,9:4-1)=30 t* (2,722,5-1) =

    30 t* (12,2-1)=30 t*11,2 = 366 t (31)

    erforderlich. Damit ergäbe sich eine Gesamtbilanz zu

    MTr∑= 58,5 t+ 190 t+ 4,4 t +366 t ≈ 620 t (32)

    an Raketentreibstoff, ohne die Treibstoffmasse für die Einmündung in die Erdumlaufbahn zu berücksichtigen.
    Die astrophysikalische Analyse der kosmischen Situation vom Mars aus betrachtet ergäbe folgendes Bild: Bis zum Neutralpunkt wird das Raumschiff wieder um 2,6 km/s abgebremst und zur Erde um weitere 3,4 km/s beschleunigt. Das ergäbe eine resultierende Geschwindigkeit von

    V=13,5 km/s -2,6 km/s +3,4 km/s= 14,3 km/s. (33)
    Dieser Betrag ist viel zu hoch, um ökonomisch in die Erdumlaufbahn einzumünden zu können. Daher soll für das Verlassen der Marssphäre nicht die 3. kosmische Geschwindigkeit des Mars von 13,5 km/s fungieren, sondern 10,4 km/s. Damit werden nicht 366 t zum Verlassen des Mars erforderlich, sondern nur

    MTr= 30 t*(2,76,8:4-1)=30 t* (2,721,7-1) =

    30 t* (5,5-1)=30 t*4,5 = 135 t (34)

    Zur Einmündung in die Erdumlaufbahn müssten die 30 t von 11,2 km/s (10,4 km/s -2,6 km/s +3,4 km/s =11,2) auf die Orbitgeschwindigkeit der Erde von 7,9 km/s abgebremst werden. Damit ergäbe sich eine Treibstoffmasse zu

    MTr= 30 t*(2,73,3:4- 1) =30 t* (2,72,0,83-1) =

    30 t* (2,3-1)=30 t*1,3 ≈ 39 t (35)

    Damit beträgt die Gesamttreibstoffbilanz für eine Marsexpedition vom Erdorbit aus nicht ca. 620 t, sondern nur rund 360 [58,5 t (Start ins All) + 119 t (Einmündung in den Marsorbit) + 4,4 t (Start vom Mars) + 135 t (Geschwindigkeit zum Verlassen des Mars)+ 39 t (Einmündung ins Erdorbit) ≈ 356 t].

    Wie diese ca. 360 t an Raketentreibstoff in die Erdumlaufbahn befördert werden sollen, verbleibt absolut rätselhaft!

    Anderseits ist die Größenordnung von 357 t an Treibstoffmasse in Relation zur hypothetischen Leermasse von 45 t rein technisch und technologisch betrachtet durchaus im realistischen Bereich, da derzeit Koeffizienten K des Verhältnisses von Treibstoffmasse MTr zur Startmasse Mo (ML+MTr) von 0,9 bis 0,95 erzielt werden können. Denn es gilt in diesem konkreten Fall

    K= Mtr: Mo= 357: 402 ≈ 0,9. (36)

    Dies ist ein durchaus akzeptabler Koeffizient!

    7. Die kosmische Strahlung

    Nach Lindner (1973, Das Bild der modernen Physik, Urania-Verlag Leipzig-Jena-Berlin) beträgt der Teilchenstrom im Kosmos, außerhalb der Magnetosphäre der Erde, ungefähr 1300 Elementarteilchen pro Sekunde und Quadratmeter (ungefähr die Fläche des menschlichen Körpers). Auf rund 1500 Tage Marsmondmission hochgerechnet, würde sich die Anzahl N der Protonen (bei 85 Prozent der Gesamtstrahlung nach Sternfeld, 1959, Lindern, 1966 und 1973), die einen Astronauten treffen würden, auf

    N= 1,3*108 s *0,85 * 1,3 10³ *1/s ≈ 1,4 * 1011 (37)

    beziffern (1500 d = 1500*24*3600 s = 1,3*108 s). Ein Proton besitzt die Energie von

    EProton= 0,6*1015 eV (38)

    (Elektronenvolt). Damit ergibt sich eine Gesamtenergiemenge von

    E∑= 1,4 *1011 *0,6*1015 eV ≈ 8,4 *1025eV. (39)
    Ein eV repräsentiert die Energiemenge von 1,6*10-19 J (Joul). Damit beträgt die Gesamtenergie in Joule berechnet

    E∑=8,4 *1025 * 1,6 *10-19J = 1,3 *107 J =

    13.000.000 J. (40)

    Ausgehend von einem durchschnittlichen Körpergewicht von 75 kg der hochtrainierten Astronauten, muss man, um zur Maßeinheit der Strahlenbelastung in Sievert (Sv) zu gelangen, die Energiemenge von 13.000.000 J durch 75 kg dividieren und erhält damit dann ca. 173.000 J/kg und damit eine Strahlendosis D von

    D≈ 170.000 Sievert (1J/k g= 1 Sievert). (41)

    Auch wenn die Kommandokapsel der Marsexpedition 90 Prozent dieser Strahlung absorbieren würde (ein größerer Absorptionsgrad ist unrealistisch – eine Stahlplatte von 12 cm Mächtigkeit absorbiert ca. 90 Prozent), dann würden die Astronauten nach den obigen Berechnungsmodalitäten immer noch ca. 17.000 Sievert aufnehmen.

    Zum Vergleich: Infolge des Atombombenabwurfes auf Hiroshima und Nagasaki verstarben alle Betroffenen in den Folgejahren, die einer Strahlenexposition von 6 Sv ausgesetzt waren! Und bei einer Strahlendosis von 10 Sv ist man auf der Stelle tot. Mit anderen Worten: Die Astronauten würden nach obigen Berechnungsmodalitäten als Leichen auf der Erde landen. Denn bereits nach einer Stunde im Kosmos außerhalb der schützenden Magnetosphäre inkorporiert man eine Strahlendosis D von

    D= 3600*1300 Teilchen*0,85* 0,6 1015*1,6 *10-19J:75 kg=

    382 J: 75 kg ≈ 5,1 Sv. (42)

    Mit anderen Worten: Die Strahlenleistung DL beträgt im All ca. 5 Sv/h. Somit wird nach ca. 2 h die absolut tödliche Strahlendosis erreicht.

    Damit dürfte eine bemannte Marsexpedition und darüber hinaus Exkursionen zu anderen Planeten in weiter Ferne rücken (siehe Tabelle 2), es sei denn, man entwickelt Raumschiffe à la Enterprise mit einem sehr hohen Strahlungsabsorptionsgrad – dies ist aber absolut unrealistisch für die nächste technologische und technische Zukunft!

    Tabelle 2: Entfernungen E einiger ausgewählter Planeten zur Sonne und zur Erde mit den geschätzten Flugzeiten (Hinflug).

    Planet E zur Sonne/
    Gm E zur Erde/
    Gm Geschätzte Flugzeit /a
    Merkur 58 91,5 10
    Venus 108 41,5 0,25
    Mars 228 79 1,5
    Jupiter 778 628,5 14
    8. Quellenverzeichnis

    Fries, Dietmar, Lapport, G., Simon, A., Wiederstein, Georg (2004): „Mathe hilft (fast) immer!“, Schulbuch des Rheinland-Pfälzischen Ministeriums für Bildung, Frauen und Jugend, Rheinische Druckerei, Worms, 2004, Seite 57

    Hebbeker, T (2007): Kosmische Strahlung – hochenergetische Teilchen aus dem Weltall, RWTH Aachen, Aachen

    Kolanosk (2006): Kosmische Strahlung, Institut für Hochenergiephysik Zeuthen, PDF-Dokument (zeuthen. desy)

    Leitenberg, B. (2009): Web-Dokument „Raketentreibstoffe Teil II“ vom 01.11.2009

    Leitenberg, B. (2015): Web-Dokument „Mars-Projekt“ vom 05.05.2015

    Lindner, H.(1966): Lehrbuch der Physik für Techniker und Ingenieure, Band I bis III, VEB Fachbuchverlag Leipzig

    Lindner, H.(1973): Das Bild der modernen Physik, Urania-Verlag Leipzig-Jena-Berlin

    Marquardt, Siegfried (2014): Die ganze Wahrheit über die Apollolüge, Mathematisch-Physikalische Re- und Dekonstruktion von Apollo 11, Siegfried Marquardt Verlag der Wissenschaften, Königs Wusterhausen

    Pierre Auger Observatory (2014): Kosmische Strahlung, http://www.auger.de/public/cr.html

    Stemmer, Ch.(2012): Aerodynamik der Raumfahrzeuge – Wiedereintrittsaerodynamik, München

    Unbekanntes Autorenkollektiv (1961): Theorie der Flugzeugtriebwerke, Deutscher Militärverlag, Berlin
    Unbekannter Autor (2013): Kosmische Strahlung und ausgedehnte Luftschauer, Praktikumsarbeit eines Studenten der RWTH-Aachen, Aachen
    Willigert, Raatschen, Friedrich (2009): Wie leben Astronauten im Weltall?; EADS Space Transportation, Space Infrastructure, Friedrichshafen, Seite 34

    Winter, Axel (2004): Solare Neutrinos, RWTH-Aachen, Aachen

    Wolff, W.(1966): Raketen und Raketenballistik, Deutscher Militärverlag, Berlin

    http://www.wikipedia.de: Kosmische Strahlung, 2009

    http://www.wikipedia.de: Van-Allen-Gürtel, 2009

  2. Thomas Limbach schreibt:

    Hallo,

    alle Raumfahrt-Thesen von Siegfried Marquardt wurden bereits vor Jahren widerlegt. Zum Beispiel hier:
    http://tinyurl.com/kgyflnm
    http://tinyurl.com/kaqrkfx
    http://tinyurl.com/nthvgt5
    http://tinyurl.com/pdf6epk
    http://tinyurl.com/qjt6nxn (Betreff Marquardts Merkur-Thesen)

    Grüße
    Thomas

  3. Sehr geehrter Herr Limmbach,

    man muss irgendwie zu der Annahme gelangen, dass Sie der deutschen Sprache in Schriftform nicht so ganz richtig mächtig sind, da sie immer wieder uniform in Kurzform Ihre „Gegenargumente“ als Links formulieren und präsentieren, die absolut nicht überzeugen. Dann unterlaufen Ihnen noch markante Fehler, die ein „Blinder mit dem Krückstock“ sieht. Ich habe nicht über den Merkur referiert und geschrieben, sondern über eine Marsexpedition! Sie müssen absolut von meinen mathematisch-physikalischen Beweisen so frustriert und irritiert sein, dass Ihnen nun solche gravierenden Fehler unterlaufen! Nun zum eigentlichen Gegenstand: Ob etwas stattgefunden hat oder nicht, kann nur exakt mit mathematisch- physikalischen oder chemischen Methoden bewiesen respektive widerlegt werden! Alles andere ist Geschwafel! So konnte Apollo 11 und N mit absoluter Sicherheit auf sechs Ebenen und mit mannigfaltigen Fakten widerlegt werden. Die Fakten hierzu sind folgende:

    1. Gibt es kein 8-Tagesregime , um von der Erde zum Mond und zurück zur Erde zu gelangen! Es gibt nach Sternfeld nur zwei vierzehntägige Szenario und ein 60-Tagesregime. Dies haben Sie aber schon auf Ihrer Web-Site zu Apollo 11 korrigiert!

    2. Die Astronauten wären aufgrund der kosmischen Strahlung als Grillhähnen auf der Erde gelandet. Denn es herrscht auscherhab der Magnetosphäre der Erde eine Dosisleistung von 5 Sv/h vor. Nach einer Raumfahrt von einer Stunde außerhalb der Magnetosphäre wären die Astronauten zum Mond damals mausetod gewesen!

    3. Es wären über 160 t Treibstoff zusätzlich erforderlich gewesen, um zum Mond und zurück zur Erde zu gelangen. Hier haben Sie auch schon mit zusätzlichen 15 t auf Ihrer Web-Site eine Korrektur vorgenommen!

    4. Mit der Pappkonstruktion des CSM von Apollo 11 und N (Dichte ca. 1 – Außenvolumen 12 m³, Innenvolumen 6 m³, Masse 6 Tonnen) wäre man niemals zum Mond gelant). Schauen Sie sich bitte nochmals Ihre eigenen Konstruktionsdaten auf Ihrer Web-Site zum CSM an, werter Herr Limbach!

    5. Die Konstruktionsmasse der Mondlandefähre wurde mit der Rekonstruktion von LM
    mindestens um 0,6 t überschritten!

    6. Das demonstrierte Pendelverhalten der US-Flagge in Farbe (????) in Filmaufnahmen „auf dem Mond“ deutet eindeutig darauf hin, dass die Aufnahmen auf der Erde erfolgten! (T= 2*pi Wurzel aus l:g : 4.2 s zu 1, 7 s).

    Und die Ausführungen zu einer Marsexpedition wurden nur mathematisch-physikalisch-chemischen Methoden geführt.

    Sehr geherter Herr Limbach,

    welche mathematisch-physikalische Argugente können Sie dem noch hinzufügen?

    Mit freundlichen Grüßen

    Siegfried Marquardt im Juni 2015

  4. Thomas Limbach schreibt:

    Hallo Herr Marquardt,

    Zitat S.M. 23.06.: „Ich habe nicht über den Merkur referiert und geschrieben, sondern über eine Marsexpedition! Sie müssen absolut von meinen mathematisch-physikalischen Beweisen so frustriert und irritiert sein, dass Ihnen nun solche gravierenden Fehler unterlaufen!“
    Ist das ein Scherz? Sie schreiben wechselweise über Mondflüge, Marsflüge und hier auch über Merkurflüge – siehe oben. Offensichtlich werfen Sie selbst alles durcheinander.

    Zitat S.M. 13.05.: „Ausgangspunkt und Impuls zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie mit einer mathematisch-physikalischen Prüfung der Realisierung einer Marsmission war eine Meldung in der Märkischen Allgemeinen Zeitung vom 02. Mai 2015 zum erfolgreichen Verlauf der Merkurmission mit der Sonde „Messenger“, die nach Faktenlage auf dem Merkur aufschlug und zerschellt sein sollte.“
    Eine klare Sache: Sie schwallern in einem einzigen Satz von Mars- und Merkurflug. 🙂

    Zitat: „Ob etwas stattgefunden hat oder nicht, kann nur exakt mit mathematisch- physikalischen oder chemischen Methoden bewiesen respektive widerlegt werden!“
    Ihre Aussage ist irrelevant. Erstens haben Sie dahingend keine Ausbildung, zweitens sind Ihre bisherigen Rechnungen allesamt falsch. Nachweise liegen gebündelt vor.

    Zitat: „So konnte Apollo 11 und N mit absoluter Sicherheit auf sechs Ebenen und mit mannigfaltigen Fakten widerlegt werden.“
    Aha, jetzt sind es schon sechs Ebenen. In http://www.mti-kw.de/Apolloluege2.pdf waren es noch „vier Ebenen“. 🙂
    Egal, wie viel Ebenen sie noch hinzufantasieren, Sie kennen die Fakten zu Apollo schlichtweg nicht – q.e.d.
    Sie wissen nicht mal, dass die Apollo-Mondfähre zweistufig war. Und witzigerweise meinen Sie, die NASA würde behaupten, die Astronauten wären mit der Mondfähre zur Erde zurückgeflogen. Weniger Raumfahrt-Wissen als Sie kann man nicht haben, Herr Marquardt!

    Zitat: „Die Fakten hierzu sind folgende: 1. Gibt es kein 8-Tagesregime , um von der Erde zum Mond und zurück zur Erde zu gelangen! Es gibt nach Sternfeld nur zwei vierzehntägige Szenario und ein 60-Tagesregime. Dies haben Sie aber schon auf Ihrer Web-Site zu Apollo 11 korrigiert!“
    Ich habe keine „Web-Site zu Apollo 11“. 🙂
    Davon abgesehen, gibt es so etwas wie ein „Tagesregime“ bzgl. der Mondflüge nicht. Sie können in wenigen Stunden zum Mond fliegen, aber auch in Jahren. Die chinesische Mondsonde Chang’e-3 hat z.B. nur 4 1/2 Tage zum Mond gebraucht, SMART-1 dagegen 14 Monate.

    Und da sie immer wieder Ary Sternfeld ins Spiel bringen. Dieser hat in seinem Buch „Künstliche Satelliten“ seine sogenannten „Bahnschiffe“ als Beispiel genannt, nicht als alleinige Möglichkeit zum Mond zu fliegen. Lesen Sie es selbst nach: http://www.clavius.info/Thomas/Sternfeld_KünstlicheSatelliten.pdf (S.191 unten)
    Außerdem hatte Sternfeld 1956 (als er sein Buch verfasst hat) noch keinerlei Unterstützung durch Computer. Er konnte Flugbahnen nur prinzipiell beschreiben und grob berechnen. Seine Ausführungen sind interessant, aber längst überholt.

    Das reicht fürs erste, ich will Sie nicht überfordern. Kratzen Sie erstmal die Basics zusammen, bevor Sie anfangen zu rechnen.

    Und nein, ich bin nicht „frustriert und irritiert“, ich bin amüsiert 🙂

    Gruß
    Thomas Limbach

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